
«Von 0 auf 100» gibt es nicht nur im Netz, sondern auch auf Papier. Das unverzichtbare Handbuch begleitet Menschen, die mit ihren Ideen etwas bewirken wollen. Es stiftet dazu an, Ideen wirklich in die Tat umzusetzen.
Wirkungskette Der Wegweiser für ein erfolgreiches Projekt
Beispiel VillageOffice
Die Wirkungskette für die Zielgruppe der Arbeitnehmer*innen ländlicher Regionen: Im Beispiel VillageOffice stehen vier Annahmen in der Wirkungskette. Jenny und Dave haben sich gefragt: Sind sie plausibel? Auch für die Zielgruppe der Unternehmen gibt es zwei wichtige Annahmen
Annahme 1
Durch das kommunikative Angebot von VillageOffice, z. B. Info-Veranstaltungen, nehmen Arbeitnehmende das Projekt wahr.
Annahme 2
Sie verstehen dadurch besser, was Co-Working genau ist.
Annahme 3
Weil die Zielgruppe mehr über Co-Working weiß, steigt ihre Motivation, in Co-Working-Spaces zu arbeiten.
Annahme 4
Die steigende Motivation führt tatsächlich zur Nutzung von Co-Working-Spaces.
Annahme 1
Durch eine Informationskampagne kennen Unternehmen die Vorteile von Co-Working.
Annahme 2
Auf Basis dieser Kenntnis ermöglichen Unternehmen ihren Arbeitnehmenden dezentrales Arbeiten.
Stehen die Annahmen fest, so stellt sich die Frage: Unterstützen die konkreten Angebote (Kapitel 1.3) diese Annahmen? Ein Beispiel: Wenn die Co-Working-Spaces gemütlich eingerichtet sind, steigt die Motivation der Zielgruppe, sie zu nutzen (Annah- me 4). Im Unterstützungsangebot für Co-Working-Spaces (Angebot B) haben Jenny und Dave deshalb bewusst den Aspekt der attraktiven Gestaltung aufgenommen.
Der 0-auf- 100-Moment:
Die Aussicht, bald wirklich etwas zu bewegen.
Habt ihr noch Fragen? Hier kommen ein paar Antworten:
Welche Funktion haben Annahmen? Am Anfang steht das Projektangebot, am Schluss die erhoffte Verhaltensänderung in der wichtigsten Zielgruppe. Dazwischen befinden sich eure Annahmen. Stehen die Annahmen fest, so stellt sich die Frage: Sind diese plausibel? Unterstützen die konkreten Angebote diese Annahmen? Oder kann man das Angebot noch irgendwo ergänzen, um die Annahmen besser abzustützen?
Wie viele Annahmen hat ein Projekt? Die Anzahl variiert von Projekt zu Projekt, von Zielgruppe zu Zielgruppe.
Welche Annahmen stehen am Anfang? Meist die, dass ein Angebot von der wichtigsten Zielgruppe überhaupt besucht und/oder wahrgenommen wird.
Wie wichtig ist die Abfolge der Annahmen? Wichtig ist, dass die Annahmen aufeinander aufbauen und logisch verknüpft sind. Die Abfolge ist aber letztlich nicht unantastbar. Auch gibt es nicht zwingend eine einzige richtige Lösung.
Wie begründbar müssen Annahmen sein? Je besser ihr eine Annahme begründen oder sogar belegen könnt, umso sicherer könnt ihr sein, dass eure Wirkungskette auch tatsächlich funktioniert. Überlegt euch zudem bei jeder Annahme, ob und wie ihr diese später beobachten und damit überprüfen könnt, z. B. mit Statistiken, Umfragen oder Interviews.
Wie viele weitere Zielgruppen gibt es? Die Anzahl der Gruppen, die ihr Verhalten anpassen müssen, damit eure wichtigste Zielgruppe ihr Verhalten überhaupt verändern kann, variiert von Projekt zu Projekt. Meist gilt: Je mehr es sind, desto komplexer ist das Projekt. Im Fall von mehreren relevanten Zielgruppen ergeben sich parallel laufende und sich somit ergänzende Schritte in einer Wirkungskette (vgl. Wirkungskette VillageOffice).
Wie sieht eure Wirkungskette aus? Mit dieser Übung macht ihr einen Start.