
«Von 0 auf 100» gibt es nicht nur im Netz, sondern auch auf Papier. Das unverzichtbare Handbuch begleitet Menschen, die mit ihren Ideen etwas bewirken wollen. Es stiftet dazu an, Ideen wirklich in die Tat umzusetzen.
Milchbüechli Geht eure Rechnung auf?
Beispiel VillageOffice
Früher oder später muss sich ein Projekt rechnen. Wie sah die erste Überschlagsrechnung von VillageOffice aus?
Das Projektteam hat zu Beginn auf ein sehr konkretes Angebot unter dem Titel «Co-Working-Experience» fokussiert. Das war der Plan:
• VillageOffice findet 20 Firmen, die je zehn Mitarbeitende versuchsweise in einen Co-Working-Space schicken.
• Das Team von VillageOffice begleitet die Firmen bei der Umsetzung. Die Mitglieder des Teams erhalten die Spesen entschädigt, aber keine Löhne.
• Die Co-Working-Spaces erhalten für die zusätzliche Kundschaft eine Pauschale in Höhe von etwa einem Drittel des üblichen Tarifs und tragen so dazu bei, dass die Kosten niedrig bleiben.
• Die Universität St. Gallen begleitet dieses Experiment mit einer Studie und schafft damit eine Grundlage, um später weitere Firmen für das Projekt zu gewinnen. Für die Studie verrechnet die Universität einen stark reduzierten Pro-Bono-Tarif.
• Jede Firma zahlt für die Beteiligung eine Pauschale.
Diese Rechnung ergab für VillageOffice einen kleinen Gewinn, der in den Aufbau des Netzwerks der Co-Working-Spaces investiert werden sollte, sodass schrittweise mehr und mehr Kapazitäten für das Programm zur Verfügung stehen würden.
Der 0-auf-100-Moment:
Die Feier beim ersten Umsatz. Oder einer ausbalancierten Milchbüechli-Rechnung.
Alle Kosten zählen Unterscheidet zwischen Fixkosten und flexiblen Kosten. Lasst keine unter den Tisch fallen. Zum Beispiel euer Gehalt. Selbst wenn ihr euch zu Beginn keines auszahlt, irgendwann wird sich das ändern müssen.
Dreht an den Parametern und schaut, ob die Kasse immer noch voll ist. Was passiert etwa, wenn nicht 50 Prozent der Zielgruppe euer Angebot annehmen, sondern nur zehn Prozent?
Szenario-Denken Stellt euch unterschiedliche Szenarien vor: das bestmögliche, das schlechteste und eine mittlere Variante. Dann seid ihr auf vieles vorbereitet.
Zahlungsbereitschaft Damit eure Leistung einen Wert hat, muss sie einen konkreten Nutzen für eure Zielgruppe haben. Findet heraus, was Menschen bereit sind, dafür zu zahlen.
In Etappen denken Denkt euer Projekt in Etappen und legt für jeden Schritt quantitative Zielvorgaben fest, die ihr erreichen wollt. Daran könnt ihr euren Erfolg, sprich die Wirkung, messen und ggf. Änderungen vornehmen.
Auf YouTube finden sich unzählige Anleitungen zum Budgetieren mit Excel – jede*r schafft das.
Zahlen lügen nicht.: Sie helfen euch, euer Projekt erfolgreicher zu managen. Und macht euch darauf gefasst, dass andere diese Zahlen sehen wollen. Potenzielle Geldgeber*innen genauso wie künftige Teammitglieder.
Das Milchbüechli gibt euch einen ersten Überblick über eure Projektfinanzen.